Capoliveri
Capoliveri erhebt sich auf einem kleinen Hügel in strategischer Position und blickt auf einer Seite zum Golf von Porto Azzurro und auf der anderen zum Stella-Golf, während der auf halben Wege gelegene Monte Capanne ein eindrucksvolles Bild abgibt.
Der Ursprung dieser jüngsten Gemeinde Elbas liegt im Jahre 1906, als sich Capoliveri von Porto Longone, dem heutigen Porto Azzurro löste.
Der Name der Gemeinde ist römischen Ursprungs und unter den verschiedenen etymologischen Hypothesen befindet sich auch die, nach der der Name des Ortes auf das lateinische ‚caput liberum‘ (das Haupt der Freien) zurückgeht, also dem Ort, in dem die Bankrotteure versammelt wurden und innerhalb dessen Mauern sie sich frei bewegen konnten.
Capoliveri ist ein altes befestigtes Kastell der Pisaner aus dem XII. Jahrhundert. Ebenfalls aus dem Mittelalter stammt die San Michele Kirche, von der heute nur Teile der Apsis verblieben sind, die allerdings ausreichen um zu erkennen, dass es sich bei dem Bauwerk um ein seltenes Beispiel reinster pisanischer Architektur handelte.
Man erzählt, dass der Papst Gregor XI. bei seiner Rückkehr aus dem Exil in Avignon nach Rom von einem Sturm überrascht wurde und zu S. Michele aufstieg und dort die Messe gelesen habe. Am östlichen Abhang Capoliveris befindet sich die Wallfahrtskirche ‚delle Grazie‘.
Das Zentrum Capoliveris zeichnet sich durch die engen, ‚chiassi‘ genannten Gassen, die Stufen, den granitenen Volten und den verblichenen Farben der Hausfassaden aus. Einen Gesamteindruck erhält man, wenn man einen Spaziergang auf der engen Straße macht, die den Ort umschliesst. Capoliveri ist im Sommer dank der zahlreichen kleinen Geschäfte für Handwerksartikel den Önotheken, den Lokalen und Treffpunkten, die dem Ort ein intensives Nachtleben verleihen, äusserst lebendig. Zu den wichtigsten Festen gehört das traditionelle Fest der Innamorata, das am 14. Juli gefeiert wird.
Markttag: Donnerstagmorgen.
Porto Azzurro
Die fünfzehn Kilometer von Portoferraio entfernte 3.100 Einwohnergemeinde Porto Azzurro befindet sich in einer geschützten Bucht des Golfes von Mola, der seit der Antike als natürlicher Hafen auf den Routen durch das tyrrhenische Meer genutzt wurde.
Porto Azzurro ist der neue Name von Portolongone, dem am Fuss des Vorgebirges gelegenen Dorfes. Das Vorgebirge wird von der Longone- oder San Giacomofestung beherrscht, die 1563 unter Philipp II. von Spanien mit einem sternförmigen Grundriss erbaut wurde und die an die Festung von Anvers erinnert.
Portolongone, das jahrhundertelang von den Sarazenen heimgesucht wurde erlebte französische, spanische und deutsche Herrscher und war bis 1802, dem Jahr, in dem die ganze Insel in französischen Besitz kam, Zankapfel der grossen europäischen Mächte.
Der kleine Ortskern ist mit den ansteigenden kleinen Straßen, den kleinen Steinfassaden, den eindrucksvollen Winkeln und der großen, sich in den Wassern des Hafens spiegelnden Piazza sehr pittoresk.
Drei sind die Hauptsehenswürdigkeiten: die wichtige Wallfahrtskirche der Madonna del Monserrato, die vom spanischen Gouverneur y Leon im XVII. Jahrhundert errichtet wurde und deren Name vielleicht von der berühmten, in der Nähe Barcellonas gelegenen Wallfahrtskirche stammt.
Das in der Kirche aufbewahrte Bild der Jungfrau gilt als eine perfekte Kopie des Bildes, das sich in der gleichnamigen spanischen Wallfahrtskirche befindet. Einen Besuch lohnen auch die aus dem XVII. Jahrhundert stammende spanische San Giacomo Festung, die heute als Gefängnis dient und in der interessante handwerkliche Produkte verkauft werden, sowie die spanische Kirche mit dem Marmordenkmal des Generals Diego D’Alarcon.
Von Porto Azzurro aus empfehlen wir Ausflüge zum kleinen See von Terranera und zum Monserrato.
Markttag: Samstagmorgen.